Muttertagskarten, oder wie man auf karibisch kolumbisch lebt und arbeitet

Alles Gute zum Muttertag!ist zwar schon ein Weilchen her. Aber da der Vatertag nun wiedermal ansteht gibts wenigstens einen Bezug.

Also an einem stinknormalen Wochentag noch vor dem Muttertag tat ich zu was ich hier so oft freiwillig gezwungen werde, ich wartete. Ich war mit Chicho, den Leiter der Tanzgruppe, ein Treffen zur Organisation der Finanzen von Cayambe vereinbart hatte. (was man in einer halben Stunde regeln hätte können, dafür brauch ich hier ein Monat, und noch immer fehlen mir wichtige Zahlen) Jedenfalls, wartete ich eben ein schönes Zeitl, was sonst. Telefon wurde nicht abgehoben und die Leute rund um mich wussten auch nicht bescheid. Ich ging in die Bibliothek und dort traf ich auf angebliche Leidensgenossen, Cayambe Infantil, die Ausgabe der Tanzgruppe im Juniorformat. Allerdings waren die im Vergleich zu mir bestens gelaunt,  trällerte karibische Volksmusik und tanzte dazu. Als sie mich bemerkten sprangen sie voller Elan auf mich zu, hauten mich fast um und bettelten mich an mit ihnen zu spielen, da der gemeine Chicho sie hat sitzen lassen.

Da ich sie schon des öfteren auf der Strasse vertröstet hatte, konnte ich dann ihren grossen braunen und schwarzen unschuldigen Augen nicht mehr wiederstehen und willigte ein, was ein Trommelfell mordendes Jubelgeschrei mit sich zog. Unsere neue Sozialarbeiterin, Barbora, hat mich dann auf die Idee gebracht mit ihnen was für den Muttertag zu machen. Gesagt getan, voll bepackt mit buntem Papier, Moosgummi, Buntstiften, Kleber und Schere kam ich in die Bibliothek zurück. Irina gab mir noch ein paar Tipps und los gings. Natürlich brach bald das Chaos aus, weil sich die Kinder während ich ihnen eine blaue Blume zeichnete, doch umentschieden und lieber ein rotes Herz wollten etc. Jedoch liess dich diese Phase bewältigen und das Ergebnis kann sich durch aus sehen lassen. Was mir besonders gefiel war, dass die Kinder selbst kreativ waren. Ich kam mit einer Idee, sie nahmen diese an, fügten aber ihre hinzu. Das nenn ich mal nen Austausch.

Als dann die Meisterwerke fertiggestellt waren und wir aufräumten, kam Chicho herein spaziert. Der behauptete die Kinder hätten bescheid gewusst und er hätte sie heimgeschickt, so wollten aber nicht. Ganz leise und kleinlaut haben sie es dann zugegeben. Nun ja, es ist ja nicht so, als ob ich durch das Basteln mit den Kindern etwas verloren hätte. Das Treffen mit Chicho fand dann „morgen“ statt (was generll hier so viel heisst wie, in den nächsten Tagen, Wochen, irgendwann halt mal). Ich finde dieser Vormittag ist ein gutes Beispiel wie meine Arbeit hier zo verläuft. Es läuft nicht immer strikt nach Plan, so wie es unser eins gewohnt ist. Man muss halt etwas Spontanität, Kreativität und Improvisation an den Tag legen, was die Kolumbianer hier an der Küste sehr gut können.

Am Abend kaufte ich dann in meiner Lieblingsbäckerei Brot, Kekse und Milch ein, wobei mir die Bäckerin erzählt wie toll es ihrer Tochter heute mit mir gefallen hat und dass, sie heim ist und ihrer Mami gleich die Karte voller Stolz überreicht hat. Jetzt klebt sie am Kühlschrank.

Einen herzlich-fröhlichen Muttertag im Nachhinein und Vatertg im Vorhinein! 

5 Antworten zu “Muttertagskarten, oder wie man auf karibisch kolumbisch lebt und arbeitet

  1. Voll liab… 🙂

  2. des is echt voii süß 🙂

  3. Michael Aigner

    heyhey;)

    alles klar bei dir in columbien ?!
    nein verfolge eh fleißig deine berichte
    klingt ja alles mega spannent.das mit dem kind das jetzt in kindergarten darf und der schaukel is voll herzig.

    wünsch dir was
    greets
    mike

  4. Michael Aigner

    Auf das noch mehr so tolle berichte von dir kommen mögen =).Du beschreibst das immer so wunderbar .echt genial !=)

  5. julia (billa-freundin =) )

    mooooi 😀 habs zwar erst jetzt glesn, aber: hihiii, ur süß…. 😀

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